Trennen euch keine Gitterstäbe von eurem Zellennachbarn, dann sind es dicke Mauerwände. Es dürfen bis zu 3 Personen in einem Zellenblock posten. Ihr seid sozusagen Nachbarn und unterhaltet euch durch die Stäbe, oder durch kleine Risse / Löcher, die ihr in die Wände gearbeitet habt, oder die schon vorher da waren. Manches Mal sind Zellen auch durch Luftröhre verbunden, die groß genug sind, um etwas hindurchzuschieben, zum Beispiel einen Stein. Ihr befindet euch jedoch in völliger Dunkelheit. Ihr werdet niemanden sehen, oder hören. Sofern euer Zellennachbar also zurechnungsfähig und nicht bereits wahnsinnig geworden ist, solltet ihr euch mit diesem gut stellen, um jemanden zum ‚flüstern’ zu haben. Hören euch die Wächter mit eurem Nachbarn sprechen, werden sie euch bestrafen, oder ins dunkle Loch werfen, wo ihr mutterselenallein sein werdet. Der Nachteil besagter Rohre ist jedoch, natürlich auch der von Stäben, dass Krankheiten, Ungeziefer, Gerüche und Ratten sich sehr schnell ausbreiten.
Einmal am Tag bekommen die Gefangenen Auslauf. Das bedeutet, alle Gefangenen werden in einen ehemaligen Abschnitt der Kanalisation verfrachtet, mit Ausnahme all jener, die ihren Verstand verloren haben, zu schwach sind, oder alsbald hingerichtet werden. Dort könnt ihr eure Liebsten in die Arme nehmen, offen reden, oder eure 3 Stunden Freizeit je nachdem ausrichten, wie ihr es für richtig haltet. Doch seid bloß nicht zu laut, oder zu fröhlich… die Wächter bekommen Geld dafür, euch zu brechen und unglücklich zu machen; gebt also aufeinander Acht und lernt vom jeweils anderen.
Einmal pro Tag bekommt ihr Essen. Prügeln dürft ihr euch darum mit Ungeziefer. Das Essen ist verkommen, oder steinhart. Es wird nichts gekocht, oder verfeinert. Das heißt also, ihr könnt euch glücklich schätzen, wenn es statt verschimmeltem Brot mal eine rohe Kartoffel gibt. Wasser bekommt ihr gar keines, davon gibt es nämlich genug in den Zellen; es läuft von den Wänden hinunter. Es ist also nicht nur kalt und finster, sondern auch feucht, der perfekte Nährboden für Krankheiten. Wenn ihr klug seid, werdet ihr lernen, auch dies zu umgehen und halbwegs komfortabel zu leben.
Da ihr euch nicht im Urlaub befindet, sondern „gelagert“ werdet, kann es gut und gerne sein, dass mehrmals am Tag Wächter, oder Folterknechte zu euch in die Zelle kommen und euch übel zurichten werden. Manches Mal führen sie euch auch die Folterinstrumente vor, damit ihr Furcht vor einem noch unbekannten Tag bekommt, an dem euch genau dies widerfahren könnte. Es ist jedoch auch nicht unüblich, dass ihr gefoltert werdet, um euch zu brechen, ehe man euch eines Tages zur Erforschung der Lebensessenz hinrichten wird. Darum ist es wichtig; gebt niemals auf! Lasst euch nicht brechen, gleich was sie euch antun, oder auch den Anderen.
Es kommt immer wieder vor, dass Gefangene sich durch ihre Schönheit oder durch ihre Unterwürfigkeit bei Wächtern, Forschern oder Folterknechten beliebt machen. Das ist das Beste, was euch passieren kann. Die Folterei wird abnehmen. Ihr werdet mehr Auslauf bekommen. Vielleicht nimmt man euch sogar aus eurer Zelle. Ihr dürft euch waschen und ihr bekommt bessere Nahrung. Sogar Medikamente. Da es so viele Gefangene gibt, ist es Wächtern, Forschern und Folterknechten erlaubt, sich „Haustiere“ oder „Gefährten“ zu halten, so lange sie nicht wichtig für die Forschung sind. Sie tragen für euch Sorge. Entkommt ihr; bedeutet das den Tod des Wächters, Forschers oder Folterknechtes. Es ist der Person überlassen, wie sie euch behandelt. Doch berechnet immer; stellt ihr euch nicht gut an, könnte dies euer Ende bedeuten.
Habt ihr das Vertrauen eures „Halters“ erworben, oder sogar seine „Liebe“, ist es sehr wahrscheinlich, dass der Wächter, Forscher oder Folterknecht euch ein besonderes Angebot macht; ihr dürft selbst zum Wächter, Forscher, Folterknecht, oder Bediensteten werden. Nur Wenige würden diese Chance abschlagen. Ihr verratet eure Mitgefangenen, doch dafür bleibt ihr am Leben. Würdet ihr dieses Los ziehen?
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